Planungen und Konzepte
Als Arbeitsgrundlage für dieses BNN-Projekt diente ein Rahmenkonzept , das der Landschaftspflegeverband als Projektträger 2001 über ein GlücksSpirale-Projekt vorbereiten ließ. Die Inhalte wurden in einer Arbeitsgruppe bestehend aus den beteiligten Kommunen und Behörden abgestimmt. Das Rahmenkonzept war gleichzeitig der Projektantrag beim Bayerischen Naturschutzfonds.
Die wichtigsten, im Konzept abgesteckten Punkte waren: Abgrenzung und Beschreibung des Projektgebiets, Erläuterung der Problemstellung und der naturschutzfachlichen Bedeutung, Zielsetzungen, Umsetzung (z.B. Flächenankauf, Management, Öffentlichkeitsarbeit, Erfolgskontrollen, Landschaftspflegemaßnahmen) sowie Kostenrahmen und Finanzierung.
Während der Projektlaufzeit waren der LPV und die Projektleitung an weiteren Planungen und Konzepten beteiligt, um naturschutzfachliche Zielsetzungen und den Ausbau des Trockenbiotopverbunds voran zu bringen:
DLE-Verfahren Stublang : Planung einer Triebwegverbindung zwischen dem „Birkenkopf“ (Gmkg. Stublang und dem alten Schaftriebweg „Hain“, Gmkg. Frauendorf), erarbeitet 2004 im Auftrag der Direktion für Ländliche Entwicklung Bamberg vom Büro Spinnennetz.
Neben der im Titel genannten Verbindung enthielt das Konzept Vorschläge zur Anbindung an den Morgenbühl und ins Löwental
Stand der Umsetzung: Der Verbund zum Morgenbühl ist inzwischen hergestellt über Flächenankäufe des Landesbunds für Vogelschutz und des Landkreis Lichtenfels sowie über Ausgleichsflächen der Teilnehmergemeinschaft Stublang.
Für den Aufbau der Triebwegroute ins Löwental hat die Stadt Bad Staffelstein Flurstücke erworben. Die Nutzung dieser Route wurde allerdings erst nach Wegebaumaßnahme im Zuge der Flurneuordnung möglich.
Pflege- und Entwicklungsplan Veitsberg erstellt 2005 im Auftrag der Direktion für Ländliche Entwicklung Bamberg vom TEAM 4 landschafts + ortsplanung. Darin eingeflossen sind die Pflege- und Entwicklungskonzepte zu den über das BNN-Projekt angekauften Teilflächen.
Stand der Umsetzung: Der Südhang wurde freigestellt und zur Aufnahme der Beweidung 2008 vorbereitet. Der West- und Nordhang wurde zur Rückentwicklung in Nieder-/Mittelwald auf Stock gesetzt. Der nächste Umtriebsstockhieb steht in den kommenden Jahren an. Die Umwandlung der Ackerfläche auf der Hochfläche in Extensivgrünland wurde mittels Magerrasen-Heuansaat eingeleitet und ist mittlerweile eine blütenreiche Wiese.
Entwicklungskonzept zur Offenhaltung der Kulturlandschaft im „Trockenbiotopverbund Staffelberg“ (Landkreis Lichtenfels) durch Kombination verschiedener Beweidungsformen – Machbarkeit und Perspektiven. Erstellt im Rahmen eines Glücksspirale-Kleinprojekts des LPV 2005. Neben einer (ernüchternden) Analyse der Situation und Zukunft der Landwirtschaft im Projektgebiet wurden Szenarien zur Offenhaltung der bedeutsamen Trockenstandorte durch Beweidung entworfen. Erfreulicherweise ist das „worst case“ Szenario (Rückzug landwirtschaftliche Nutzung und Wegfall Landschaftspflege) nicht eingetreten. Der jetzige Stand bewegt sich deutlich über der prognostizierten „Minimalvariante“, da der Beweidungsverbund für den Wanderschäfer weiter ausgebaut werden konnte (entspricht etwa dem prognostizierten Stand der Optimalvariante II).
Neue Optionen ergaben sich über des 2014 gestartete BNN-Projekt "Weidelandschaft Obermain", das momentan erheblich zum Ausbau der Rinderbeweidung im Staffelbergjura beiträgt, und zusätzlich weiterhin auf die Optimierung der Hüteschäferei im Gebiet ausgerichtet ist.
Als drittes Verfahren des Amts für Ländliche Entwicklung Oberfranken (neben Stublang und Ansberg [= Veitsberg]) innerhalb des BNN-Projektgebiets läuft aktuell immer noch die Flurneuordnung Sträublingshof. In einer 2007 fertig gestellten Landschaftsplanung wurden die für den Biotopverbund naturschutzfachlichen wichtigen Bereiche festgelegt. Die Planung bildete die Grundlage für eine Ankaufskulisse (Grunderwerb für den Verbund Morgenbühl-Lohleite), die vorrangig über das BNN-Projekt umgesetzt wurde.
Der seit den 1990er Jahren geplante, großräumige Biotopverbund Spitzberg-Lerchenberg konnte – ergänzt durch Zukäufe des BNN-Projekts – durch die einstweilige Besitzeinweisung im Flurneuordnungsverfahren Stublang 2005 in die tatsächliche Umsetzung starten. Begleitend hierzu wurde eine genaue Maßnahmen- und Entwicklungsplanung erstellt, die im Besonderen auf die Zielarten Deutscher Sandlaufkäfer und Rotflügelige Schnarrschrecke abgestimmt ist sowie Belange des Ackerwildkrautschutzes berücksichtigt.
Eine ähnliche Pflege- und Entwicklungsplanung wurde für den Verbund Birkenkopf – Morgenbühl – Lohleite (Verfahren Stublang und Sträublingshof) erarbeitet. Ziel war es, die naturschutzfachlich relevanten Pflegeformen „Beweidung“ und „Mahd“ sowie Maßnahmen zum Erhalt der Ackerwildkrautgesellschaften genau zu koordinieren.
Die Maßnahmen wurde inzwischen komplett umgesetzt.
Ansprechpartner
Leonhard Anwander
Diplom-Geograph, stellvertretender Geschäftsführer; Beratung und Betreuung der Weidetierhalter, Projektkoordination von Großprojekten im Natur- und Artenschutz, Koordination der Pflege von Ausgleichs- und Ökokontoflächen
09547 8733412