Allgemeine Informationen
Das Projekt wurde von 01. Juni 2003 bis 31. Mai 2008 umgesetzt.
Kulisse
Der Staffelbergjura bietet eine abwechslungsreiche, attraktive Kulturlandschaft mit einem kleinräumigen, eng verzahnten Mosaik aus hochwertigen Lebensraumtypen, vor allem Trockenbiotopen. Das aktuell noch vorhandene Arten- und Biotopinventar hat qualitativ und quantitativ überregionale bis landesweite Bedeutung. Die Vorkommen des Deutschen Sandlaufkäfers sind sogar bundesweit bedeutsam einzustufen.
Problematik
Die durch landwirtschaftlichen Strukturwandel bedingten Nutzungsauflassungen und -änderungen gefährden den offenen Charakter der Kulturlandschaft. Traditionelle Schafhutungen, Wacholderheiden, unrentable Kalkscherbenäcker und die bayernweit einmaligen extensiven Magerwiesen wurden aufgegeben. In der Folgezeit führten Vergrasung und Verbuschung der Flächen zu einer drastischen Lebensraumverschlechterung.
Projektgebiet
Das Projektgebiet umfasst eine Fläche von ca. 50 Quadratkilometer. Es liegt am Nordwestrand der Nördlichen Frankenalb im Landkreis Lichtenfels (Bezirk Oberfranken) in den Gebieten der Stadt Bad Staffelstein und des Marktes Ebensfeld. Gebietsabgrenzung mit den Anteilen von Ebensfeld (Südwesten) und Bad Staffelstein Das BNN-Projekt „Trockenbiotopverbund Staffelberg“ hat eine strategisch wichtige Lage im bayernweiten Biotopverbund. Es füllt eine wichtige funktionale Lücke zwischen weiteren ABSP- bzw. BayernNetz Natur-Projekten mit ähnlichen Zielsetzungen, so beispielsweise den nördlichen Verbundprojekten „Lange Berge / Bruchschollenkuppen“ und „Rodachtalachse“ (Landkreis Coburg) und dem südlich gelegenen Projekt „Langen Meile-Trubachtal-Ehrenbürg“ im Landkreis Forchheim.
Ziele
Ein Grundsatzziel des Verbundprojekts ist die Entwicklung einer Offenhaltungsstrategie, über die gefährdete Trockenstandorte langfristig erhalten und gefördert werden können. über einen Trockenbiotopverbund, der in Teilbereichen gestärkt, wieder hergestellt oder neu aufgebaut werden muss, sollen naturschutzfachlich wertvolle Standorte teils hochgradig gefährdeter, teils endemischer Tier- und Pflanzenarten miteinander vernetzt werden. Das entspricht den fachlichen Vorgaben des Arten- und Biotopschutzprogramms für den Landkreis Lichtenfels. Traditionelle Landnutzung durch Wanderschäferei Einer der wichtigsten Partner bei der Umsetzung dieser Ziele ist der vor Ort tätige Wanderschäfer. Die Wacholderheiden und Halbtrockenrasen im Jura sind durch die Jahrhunderte lange, extensive Beweidung erst entstanden. Beweidung ist daher die ideale Pflegeform für diese Trockenlebensräume.
Projektpartner
Kommunen
Dieses große Projekt des Arten- und Biotopschutzprogramms Bayern im Rahmen der Initiative BayernNetz Natur wurde von den kommunalen Projektpartner Landkreis Lichtenfels, Stadt Bad Staffelstein und dem Markt Ebensfeld finanziell mitgetragen und unterstützt.
Verbände
Auch die Naturschutzverbände des Landkreises unterstützten das Projekt. Speziell der Landesbund für Vogelschutz e.V. in Bayern (LBV) und der Bund Naturschutz (BN) leisteten finanzielle Unterstützung und erwarben im Rahmen des Projekts Flächen, um sie dem Trockenbiotopverbund zur Verfügung zu stellen. Weiterhin beteiligt waren die Naturfreunde Bad Staffelstein, der Bayerische Bauernverband, der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Lichtenfels und der Maschinenring Coburg/Kronach/Lichtenfels.
Behörden
Angefangen bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Lichtenfels und der Höheren Naturschutzbehörde an der Regierung von Oberfranken, waren das Amt für Landwirtschaft und Forsten Bad Staffelstein (Bereich Landwirtschaft), Amt für Landwirtschaft und Forsten Lichtenfels (Bereich Forst), Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken und das Staatliche Bauamt Bamberg (Bereich Straßenbau) an der Projektumsetzung beteiligt.
Kommunen, Verbände und Behörden trafen sich in regelmäßigen Projektgruppensitzungen, um die Maßnahmen im Rahmen der Projektumsetzung abzustimmen.
Förderung
Das Projekt wurde gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds unter Kofinanzierung durch den Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds (EAGFL).
Ansprechpartner
Leonhard Anwander
Diplom-Geograph, stellvertretender Geschäftsführer; Beratung und Betreuung der Weidetierhalter, Projektkoordination von Großprojekten im Natur- und Artenschutz, Koordination der Pflege von Ausgleichs- und Ökokontoflächen
09547 8733412