Ackerwildkrautschutz auf dem Morgenbühl
Ein bayernweit herausragendendes Reservoir an bedrohten Ackerwildkräuter stellen die Morgenbühl-Äcker des Landesbunds für Vogelschutz im Schutzgebiet Staffelberg bei Bad Staffelstein dar. Nachdem der LPV auf diesen flachgründigen Kalkscherbenäckern in den vorangegangenen Jahren durch Landschaftspflegemaßnahmen (Grubbern) den Erhalt der Segetalflora gesichert hat, macht er nun Nägel mit Köpfen. Er hat das Flurstück vom LBV nun gepachtet und 2018 im 5-jährigen Vertragsnaturschutzprogramm "VNP Acker" angemeldet, um auf diesem großen Flurstück die historische Dreifelderwirtschaft wieder aufleben zu lassen. Auf fünf Parzellen wird im jährlichen Wechsel Winter- und Sommeranbau praktiziert, wobei jeweils ein Schlag ein Brachestadium durchläuft. In Zusammenarbeit mit dem Wanderschäfer soll eine angemessene und notwendige Düngung erfolgen. Dafür darf der Schäfer die Schafe jeweils auf der Brache Ende August/Anfang September koppeln. So sollen optimale Bedingungen für die Ackerwildkräuter geschaffen werden.
Und die Anbaufrucht soll tatsächlich geerntet und verwertet werden!
Stand November 2018
Nach intensiver Bodenbearbeitung (Grubbern und Pflügen), um der Vergrasung und Verbuschung des Ackers entgegen zu wirken, wurde am 04. Oktober erfolgreich auf 4 der 5 Teilstücke Roggen gesät. Ein Teilstück wird jedes Jahr als rotierende Brache den Ackerwildkräutern gänzlich überlassen. Die anhaltende Trockenheit bereitete allerdings Probleme, sodass der Roggen erst 5 Wochen später keimte. Daher sprießen erst jetzt, Anfang November, die zarten Spitzen aus der Erde und zwischen den Steinen hervor.
Stand November 2022
Der Bio-Roggen ist geerntet und wartet nun auf die Weiterverarbeitung. Der Roggen soll nun gereinigt und zu Mehl verarbeitet werden, damit es im Jahr 2023 ein spezielles, einmaliges Brot vom Morgenbühl-Schutzacker geben kann.
Ansprechpartner
Miriam Wiblishauser
Fachkraft -- Regionalentwicklung & Naturschutz (M.Sc.)
09547-87334-16