Veitsberg bei Dittersbrunn
Der Veitsberg war bereits im BNN Trockenbiotopverbund Staffelberg ein Schwerpunkt. Über ein kleines Flurbereinigungsverfahren erlangte der Markt Ebensfeld 2006 das Eigentum an der Bergkuppe rund um die Kapelle mit dem imposanten Lindenkranz, wobei ein erheblicher Teil der Ankäufe vom Bay. Naturschutzfonds gefördert worden war. Bei der anschließenden Freistellung wurde die Ost- und Südseite zu Niederwald zurückgesetzt. Der naturschutzfachlich wertvolle Südhang wurde geräumt und in eine Schafkoppel umgewandelt, um ihn zu einem offenen Trockenbiotop mit Magerrasen und wärmeliebenden Wald-Übergangssäumen zu entwickeln.
Die Schafbeweidung war allerdings nicht von Dauer und wurde zuletzt ganz eingestellt, wodurch die Koppel brach fielen und verfilzten. Glücklicherweise hatte zwischenzeitlich ein Rinderhalter begonnen, die unteren Hangwiesen mit Schottischen Hochlandrindern zu beweiden. Über Projektmittel konnte der Südhang rindergerecht gezäunt und integriert werden. Weitere ehemalige Schafkoppelweiden hat der LPV langfristig angepachtet, und ebenfalls zu Rinderweiden eingerichtet.
Das Gesamtweidegebiet umfasst ca. 9,5 ha und ist in mehrere Portionsweiden unterteilt.
Die beiden über das BNN-Projekt geförderten Weideeinheiten sind 2,4 ha (Südhang) bzw. 2,2 ha groß.
Östlich neben den Rinderweiden hat 2017 ein Hobby-Schafhalter begonnen, kleinere Flächen zu beweiden. Auch diese Facette unterstützt der LPV und der Markt Ebensfeld auf 0,77 ha Gemeindefläche.
Neben Baumpieper, Wendehals und Zauneidechse ist der Thymian-Ameisenbläuling unsere wichtigste Zieart mit FFH-Relevanz in diesem Gebiet. Er wurde erst mit dem projektbegleitenden Monitoring 2015 dort nachgewiesen und 2017 bestätigt. Der Falter profitiert von der Beweidung, da seine Raupenfutterpflanzen - Thymian oder Wilder Majoran (=Gewöhnlicher Dost) - kaum gefressen wurden und sich ausbreiten können. Ein weiterer Nahrungsspezialist finded hier ebenfalls ein gutes Auskommen: das Thymian-Widderchen.
Ansprechpartner
Leonhard Anwander
Diplom-Geograph, stellvertretender Geschäftsführer; Beratung und Betreuung der Weidetierhalter, Projektkoordination von Großprojekten im Natur- und Artenschutz, Koordination der Pflege von Ausgleichs- und Ökokontoflächen
09547 8733412