Flächenmanagement
Bei einer extensiven Koppelbeweidung ist die Besatzdichte limitiert und soll nach unseren Vorgaben 0,8 GV/ha nicht übersteigen. Daher versuchen wir, möglichst große, zusammenhängende Weidegebiete einzurichten, damit sich ein Einstieg für unsere Projektpartner, überwiegend Rinderhalter, auch rentiert. Das angestrebte Ziel ist 10 Hektar zusammenhängende Flächen pro Weideeinheit für Rinder, das sich aber nicht immer erreichen lässt.
Es müssen viele, meist kleinparzellierte Grundstücke erworben werden. Viele Eigentümer, von denen sich nicht alle von dem Weideprojekt überzeugen lassen, und in Einzelfällen anderweitige Interessenskonflikte (Jagd) sind die Schwierigkeiten, die es zu meistern gilt, und dabei kommt man zu Kompromisslösungen, die unter dem angestrebten Optimalszenario liegen, aber immer noch im vertretbaren Rahmen liegen und der Natur dienen.
Ein Grundverkauf ist gegenwärtig für Eigentümer kaum attraktiv und daher selten umsetzbar. Daher pachtet der LPV prioritär Flurstücke langfristig an, und sobald eine ausreichende beweidbare Größe für eine geplante Koppelweide erreicht ist, wird das Gebiet für die Beweidung eingerichtet und den Projektpartner zur Nutzung zur Verfügung gestellt.
In mehreren Fällen handelt es sich um Erweiterungen von bereits bestehenden Weiden im räumlichen Zusammenhang, so dass wir insgesamt dem gesetzten Ziel doch sehr nahe kommen.
Darüber hinaus unterstützen wir über Flächenakquise auch den Wanderschäfer, um seine Triebwegsituation zu optimieren und den Biotopverbund auszubauen.
In einigen, räumlich begrenzten Spezialfällen (z.B. ehemalige Steinbrüche) richten wir auch kleinere Parzellen für eine Koppelbeweidung mit Ziegen und/oder Schafen ein.
Die aktuelle Flächenbilanz in der Projektumsetzung:
Langfristige Anpachtung durch den Landschaftspflegeverband (mit Förderung durch den Naturschutzfonds)
23,4 ha (99 [Teil-]Flurstücke)
Sonstige Anpachtungen des LPV im Projektgebiet
4,2 ha (2 Flurstücke)
Flächenankauf
Bad Staffelstein – 0,9 ha (3 Flurstücke)
Bund Naturschutz – 5,5 ha (7 Flurstücke)
Flächen in öffentlicher Hand, die für die Projektumsetzung zur Verfügung gestellt wurden:
Freistaat Bayern (WWA) – 14,4 ha
Markt Ebensfeld – 3,2 ha
Markt Marktgraitz – 4,2 ha
Ansprechpartner
Leonhard Anwander
Diplom-Geograph, stellvertretender Geschäftsführer; Beratung und Betreuung der Weidetierhalter, Projektkoordination von Großprojekten im Natur- und Artenschutz, Koordination der Pflege von Ausgleichs- und Ökokontoflächen
09547 8733412