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Kopfweiden - knorrige Riesen erhalten


Unser Landkreis ist weithin bekannt für seine Kopfweidenbestände. Kein Wunder, denn der Status der Kreisstadt Lichtenfels als "Deutsche Korbstadt" weist auf eine lange Tradition des Korbflechtens in den umliegenden Gemeinden hin. Lichtenfels wurde bereits 1846 an das Bahnnetz angeschlossen. Seitdem blühte der Handel mit Korbwaren in weltweite Märkte. Viele der heute noch vorhandenen Bestände an sehr alten Kopfweiden wurden schon damals als Rohstofflieferanten genutzt. Damals wurden die meisten Kopfweiden jährlich geschnitten. Denn für das Flechten sind die geraden und langen einjährigen Ruten ideal. Die Flechterei mit heimischen Weidenruten hat mit der Zeit an Bedeutung verloren und ist mittlerweile völlig zum Erliegen gekommen. Die Bäume blieben – und wachsen!

Problematisch dabei: Durch das Rutenschneiden sind immer neue Asttriebe entstanden. Wachsen die Triebe zu starken Ästen aus, zieht deren gewaltiges Gewicht in alle Richtungen – bis der Kopf nachgibt und auseinanderbricht. Mit dem Alter der Kopfweiden nimmt diese Gefahr sogar noch zu. Denn in den „Köpfen“ der Weiden sammelt sich Wasser, das Holz wird morsch und instabiler. Gleichzeitig ist es dieses morsche, absterbende Holz, dass für viele Tiere wie den seltenen Eremiten wertvollen Lebensraum bietet.

Es ist deshalb eine wichtige Aufgabe, diese gleichsam kulturhistorisch und naturschutzfachlich bedeutsamen Kopfbäume zu erhalten. Schon seit seiner Gründung kümmert sich der LPV um den Erhalt dieser knorrigen Riesen, die ihre wichtigsten Bestände z.B. im Lauter- und Döbertengrund, bei Zilgendorf (Bad Staffelstein) und im Kehlbachgrund (Ebensfeld) haben.

Pflege von Kopfweiden

• müssen regelmäßig alle 5 bis 7 Jahre geschnitten werden

• dazu werden die ausladenden Äste direkt am "Kopf" des Baumes abgeschnitten

• das Holz kann als Brennholz oder als Stecklinge zur Begründung neuer Kopfweidenbestände dienen

• Die Kopfweidenpflege findet ausschließlich von Anfang Oktober bis Ende Februar statt

Antragstellung

• Der notwendige Antrag auf finanzielle Förderung von Landschaftspflegemaßnahmen muss bis zum 31. März des Jahres für den Folgewinter bei uns eingegangen sein. Die Anträge können entweder digital als E-Mail an uns gestellt werden oder in der Geschäftsstelle in Kleukheim abgegeben werden - wir haben auch eine Postkasten angebracht!

• Gegebenenfalls - insbesondere bei Neumaßnahmen - erfolgt ein gemeinsamer Vor-Ort-Termin zur gemeinsamen Abstimmung über Art und Umfang der geplanten Maßnahme.

• Die Abrechnungsmodalitäten und alle Informationen rund um die Kopfweidenpflege finden Sie in unserem Merkblatt für die Kopfweidenpflege

• Bitte beachten Sie: Sie können erst mit den Arbeiten beginnen, wenn Sie einen schriftlichen Auftrag von uns erhalten haben

Ansprechpartner


Ann-Kathrin Wezstein

Biologin, Molekulare Ökologie (M.sc.); Beratung und Koordination Hecken- und Kopfweidenpflege

09547 8733413

E-Mail:gehoelzpflege[at]lpvobermain[.]de