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Fledermausschutz


Eine wichtige Funktion für die Überwinterung von verschiedenen Fledermausarten haben alte Keller, die im Jura vor allem in der Sandstein-Doggerstufe entlang alter Hohlwege (wie im obigen Bild bei Frauendorf) vorhanden sind. Ihre Funktion als Bierlager, Kartoffel- oder Rübenkeller haben sie in der heutigen Zeit meist verloren, nur ein Bruchteil wird noch genutzt. Ihr Erhalt ist aber wichtig in der Funktion als Winterquartier für diese gefährdete Säugetiergruppe. Wichtig sind vor allem folgende Faktoren:
1. Zugänglichkeit - Fledermäuse müssen in die Quartiere kommen können. Bei Kellerverschluss mit Holztoren reicht ein einfacher Einflugschlitz. Besser ist ein Verschluss mit einem Gittertor, durch den ein Wärmeaustausch entsteht und somit ein Temperaturgradient zum Kellerinneren. Die verschiedenen Fledermausarten haben unterschiedliche Ansprüche an die Überwinterungstemperatur. Ein Holztor staut die innere Kellertemperatur um 6 - 8°C oder höher. Das ist nur für wenige Arten optimal, kälteliebendere Arten wie die Mopsfledermaus bleiben außen vor. Die Zugänglichkeit wird auch durch Freistellung verbuschter Hohlgassen optimiert.
2. Winterruhe - die Keller mit überwinternden Fledermäusen sollten vor unnötigen Störungen, insbesondere menschlicherseits, sicher sein. Die herkömmliche Nutzung durch Einbringung oder Entnahme von Lagermaterial im Winter ist da weniger relevant, auch wenn die Nutzer diesbezüglich sensibilisiert werden können. Es geht vielmehr darum, solche Quartiere vor unbefugten Betretungen zu schützen, und da hilft nur der Verschluss.
3. Quartieroptimierung - nur einen Bruchteil der Fledermäuse sehen wir frei an Decke oder Seitenwände hängend. Dort wären sie ja auch eher potenzielle Opfer für Beutegreifer (z.B. Marder). Vielmehr neigen Fledermäuse dazu, sich in in Kellerspalten zu verstecken, wobei sie von den menschlichen Nutzern oft unbemerkt bleiben.

Der LPV Lichtenfels ist in Sachen Fledermausschutz auch bereits tätig geworden. Eine der ersten Maßnahmen reicht in die Anfangsjahre des LPV Ende der 1990er zurück, als in einer Kellergasse in Redwitz Einflüge verbessert und Hangplatzoptimierung durchgeführt wurde. Die Keller im dortigen Sandstein sind extrem spaltenarm, so dass dort Hohlsteine als zusätzliche Hangplätze angebracht wurden.

Der Ansprechpartner bezüglich Fledermäuse beim LPV LIF ist auch öfters im Rahmen der Öffentlichkeits- und Umweltbildungsarbeit der Umweltstation Weismain aktiv, und zwar bei Veranstaltungen zur Europäischen Fledermausnacht ("Bat-Night"). Nach der tollen Vorankündigung war Beteiligung 2018 mit etwa 40 Personen (im Gegensatz zu 2017 bei Unterbrunn mit 5) enorm, und auch nachfolgend wurde im Sinne des Fledermausschutzes positiv in der lokalen Presse FT und OT berichtet.

Ansprechpartner


Manfred Rauh

Diplom-Biologe; Geschäftsführung LPV, fachlich zuständig für Maßnahmen nach der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie, zusätzlicher Ansprechpartner für alle Fachbereiche

09547 8733411

E-Mail:gf[at]lpvobermain[.]de

Leonhard Anwander

Diplom-Geograph, stellvertretender Geschäftsführer; Beratung und Betreuung der Weidetierhalter, Projektkoordination von Großprojekten im Natur- und Artenschutz, Koordination der Pflege von Ausgleichs- und Ökokontoflächen

09547 8733412

E-Mail:leonhard.anwander[at]lpvobermain[.]de