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Quellbiotoppflege bei Stublang



Nördlich Stublang am Unterhang des Lerchenbergs befindet sich ein Geschützter Landschaftsbestandteil, ein flächiger Kalkquellsumpf mit Kalktuffbildungen. Der Biotop war bei der Erstkartierung 1991 enorm artenreich, u.a. mit Orchideen wie Sumpf-Ständelwurz, Mückenhändelwurz, Breitblättrigen Knabenkraut und Großem Zweiblatt. Die Offenland-Biotoptypen "Hochstaudenflur", "Flachmoor/Streuwiese" und "Seggen- oder binsenreiche Nasswiesen" machten damals 50% aus.
Bei Biotopaktualisierung 2006 war es zwar immer noch ein "Biotop", aber ein ganz anderes: ein "Sumpfwäldchen" (90%) mit Großseggenried (10%). Von den ursprünglich wertgebenden Pflanzenarten keine Angaben mehr. Ein klassisches Beispiel, wie durch Nutzungsaufgabe und fehlender Pflege ein Lebensraum sich verändern kann und zu Artenschwund führt!
Der LPV hat sich in einer Erstfreistellungsmaßnahme 2015/16 daran gemacht, die ursprünglichen Offenlandverhältnisse wieder herzustellen, um auch die Biodiversität wieder anzureichern. Dazu sind auch Folgepflegeeinsätze erforderlich, wie jetzt geschehen.
Inwieweit sich die Flora wieder erholt hat, wissen wir leider nicht. Für Tierarten, insbesondere Insekten, ist jedenfalls ein Mix aus blütenreichen Nassgrünland mit vereinzelten Gehölzgruppen wesentlich wertvoller als eine großflächige Weiden-Erlenverbuschung.
Bemerkenswert ist übrigens, dass nach der momentan weiterhin andauernden Sommertrockenheit die Quellrinnsale immer noch Wasser führen, während anderswo bereits alles versiegt ist.